Wie bitte? – Wenn das Hören schwieriger wird
Shownotes
In Österreich sind rund 1,6 Millionen Menschen von einer messbaren Hörminderung betroffen – das entspricht etwa 18–20 Prozent der Bevölkerung. Der Grad reicht dabei von leichter bis zu hoch-gradiger Schwerhörigkeit. Rund 500.000 Personen gelten als schwerhörig im medizinischen Sinn. Welche psychischen und sozialen Folgen das für diese Personen hat, aber auch wie leicht man et-was dagegen tun könnte, darüber spricht Moderatorin Denise Seifert in der 54. Episode von HÖRENSWERT mit Rainer Roßbory. Er ist Hörakustiker bei Neuroth und kennt nicht nur die medizinischen Hintergründe.
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00:00:04: Hörenswert, der Podcast der österreichischen Gesellschaft von Goldenen Kreuze.
00:00:18: Herzlich willkommen bei Hörenswert, deinem Gesundheitspodcast.
00:00:22: Heute sprechen wir über ein Thema, das von Danz alleine in unserem Körper passiert.
00:00:26: Es geht ums Hören.
00:00:28: Wenn du mich jetzt gut hören kannst, dann gehörst du zu dem Glücklichen, deren Hörvermögen noch nicht beeinträchtigt ist.
00:00:36: Das ist aber nicht selbstverständlich, denn in Österreich sind rund eins Komma sechs Millionen Menschen von einer Messbahn-Hörbehinderung betroffen.
00:00:45: Das sind ungefähr achtzehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung und dabei reicht der Grad von leichter bis hin zu einer hochgradigen Schwerhörigkeit.
00:00:55: Rund eine halbe Million Menschen in Österreich gelten als schwerhörig in medizinischen Sinn.
00:01:02: Was das mit unserer Psyche macht, welche Auswirkungen das auf unser Sozialleben hat.
00:01:07: Und wie leicht es wäre, etwas dagegen zu tun, das bespreche ich heute mit Rainer Rosbury.
00:01:13: Er ist Hörakustiker bei Neurot.
00:01:16: Herr Rosbury, schön, dass Sie heute bei mir sind.
00:01:18: Grüß Gott.
00:01:19: Vielen Dank für die Einladung.
00:01:20: Herr Rospori, jeder fünfte Österreicher, jede fünfte Österreicherin kann nicht mehr richtig gut hören und dabei ist der Hören einer der wichtigsten Sinne in unserem Körper.
00:01:32: Was bedeutet denn Hören für den Menschen?
00:01:35: Ich glaube, am besten beschreibt es ein zitates Philosophen Immanuel Kant, der gesagt hat, nicht sehen können, trennt von den Dingen, aber nicht hören können, trennt von den Menschen.
00:01:46: Und das trifft es wirklich sehr exakt, wie schwierig es ist, wenn man nicht mehr an Gesprächen, an Diskussionen teilnehmen kann, wenn man seine Emotionen nicht mehr mitteilen kann und sich nicht mehr als Teil des Gesamten, als Teil der Gesellschaft fühlt.
00:02:01: Das ist jetzt so das ganz persönliche, das ganz private, es hat aber natürlich auch einen großen gesellschaftlichen Aspekt.
00:02:08: Es gibt eine Studie von der WHO, die besagt, dass alleine im europäischen Raum die nicht versorgten Hörverluste, einen Verlust in der Wertschöpfung von ungefähr zweihundert Milliarden Euro pro Jahr verursachen.
00:02:24: Und diese beiden Aspekte sind schon sehr gewaltig für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft.
00:02:30: Das bedeutet, wenn ich das richtig verstanden habe, dass das Hören oder Nichthören nicht nur für den Menschen an sich, also persönlich, Einen Verlust bedeutet, sondern eben auch für die Wirtschaft, weil diese Menschen auch nicht mehr leistungsfähig sind, richtig?
00:02:46: Genau so ist es.
00:02:47: Diese Menschen sind auf der einen Seite weniger leistungsfähig, können ihre Berufe vielleicht nicht mehr oder nur mehr bedingt ausüben.
00:02:55: Sie geraten in eine soziale Isolation, weil sie den Kontakt zu anderen Menschen verlieren.
00:03:01: und das Ganze verursacht natürlich auch dann im medizinischen Sektor deutliche Kosten, weil nicht höheren.
00:03:07: am Ende des Tages auch zu Demenzstörungen führen kann und zu vielen weiteren gesamtheitlichen Erkrankungen.
00:03:14: Auf
00:03:14: die kommen wir dann später noch zu sprechen.
00:03:17: Fangen wir vielleicht beim Anfang an.
00:03:19: Beim Ohr.
00:03:20: können Sie uns kurz erklären, wie funktioniert denn Höhen?
00:03:23: Also unser Gehör ist ja wirklich ein Wunderwerk.
00:03:26: Man muss auch bedenken, es ist sieben Tage in der Woche, vierundzwanzig Stunden lang im Einsatz.
00:03:32: Und wenn wir uns den Weg des Schalls des Gehörten jetzt jetzt ansehen wollen, dann beginnt das bei der Ohrmuschel, wo der Schall gebündelt wird und über den Gehörgang ans Trommelfell weitergeleitet wird.
00:03:44: Hier spricht man auch vom äußeren Ohr.
00:03:47: Das Trommelfell wird dann durch die Schallwellen in Schwingung versetzt und die Gehörknöchelchen leiten diesen Schall weiter und verstärken ihn auch ans Innenohr.
00:03:56: Hier spricht man vom Mittelohr mit den Gehörknöchelchen, das Innenohr selbst.
00:04:02: wandelt dann diese mechanischen Schwimmungen in elektrische Impulse um und zusätzlich ist das Innenohr auch noch das Sitz unseres Gleichgewichtsorgans.
00:04:12: und vom Innenohr werden diese elektrischen Impulse über den Hörnerv ans Gehirn weitergeleitet.
00:04:19: Und erst im Gehirn entsteht wirklich Hörn.
00:04:22: Das heißt, Hörn ist auch eine Unglaubliche kognitive Leistung.
00:04:27: natürlich ist, die Klänge, die Töne, das gesprochene Wort umzusetzen und auch wirklich zu verstehen.
00:04:35: Und das Ganze noch ein bisserl komplexer zu machen, haben wir jetzt auch zwei Ohren natürlich und diese zwei Ohren sind wichtig für das sogenannte Richtungshören, dass wir auch lokalisieren können, wo kommt denn ein Klang, ein Ein Gespräch her, von welcher Seite werde ich denn angesprochen?
00:04:52: Also es ist schon wirklich ein sehr komplexes Organ.
00:04:56: Das bedeutet, wenn nur ein Ohr von mir quasi etwas schlechter hört, dann kann ich mit unterschieden Probleme haben, in die richtige Richtung zu hören.
00:05:06: Ganz genau.
00:05:07: Sie können kaum Geräusche lokalisieren, bis gar nicht.
00:05:11: Und zusätzlich verschlechtert sich auch noch ihr Sprachverstehen.
00:05:15: Überhaupt, wenn ein Nebengeräusch da ist, können Sie mit einem Ohr fast nichts mehr ausnehmen.
00:05:20: Das klingt dann also quasi wie so ein Gesprächssalat.
00:05:25: Eine Mischung aus Hintergrundgeräuschen und gesprochenen.
00:05:28: Absolut.
00:05:30: Jetzt ist er wiesen, dass das hören mit dem Alter schlechter wird.
00:05:35: Wie alles im Körper.
00:05:36: Wenn ich richtig informiert bin, ist es so ab vierzig, dass die Höherleistung kontinuierlich abnimmt.
00:05:43: Warum?
00:05:45: Sie sagen es ganz richtig.
00:05:47: Leider unterliegt auch das Gehör der normalen Alterung und auch der normalen Abnützung.
00:05:53: Und das beginnt im Regelfall so ab vierzig, wo man dann vielleicht schon merken kann, ich verstehe in bestimmten Situationen etwas schlechter.
00:06:02: Es ist auf der einen Seite diese normale Alterung, die auf einen zukommt.
00:06:08: Aber was altert da konkret?
00:06:10: Sind es diese Knöchelchen?
00:06:11: Sind es die Herrchen?
00:06:13: Was genau ist das?
00:06:14: Im Regelfall altern die Sinneszellen im Innenohr in der Hörschnecke.
00:06:18: Das sind Haarsinneszellen, die mit jedem Klang, mit jedem Ton angeregt werden und die auch eine Alterung und somit eine Schädigung unterliegen.
00:06:31: Verstehe, welche Gründe darüber hinaus, außer das Alter, kann es jetzt für einen Hörverlust geben.
00:06:39: Auf der einen Seite gibt es natürlich auch angeborene Hörverluste, das heißt auch ein Baby kann mit einer Hörstörung geboren werden.
00:06:46: Die häufigsten Ursachen für Schwerhörigkeit sind aber die sogenannten Lärmschwerhörigkeiten.
00:06:55: auftretende extrem laute Schallerreignisse, wie einen Knall zum Beispiel, kannst du einem Knalltrauma kommen, aber auch eine kontinuierliche, sehr laute Beschallung führt über mehrere Monate, Jahre hinweg zu einer Schwerhörigkeit.
00:07:10: Lassen Sie uns da noch ein bisschen tiefer darauf eingehen.
00:07:15: dem, was Sie jetzt gesagt haben, musste ich sofort denken an dieses Schild mit diesen Kopfhörern, das man häufig sieht.
00:07:23: Also jetzt zum Beispiel, wenn jemand auf dem Bau arbeitet oder keine Ahnung, ein Loch in die Straße bohrt, dann tragen diese Menschen häufig, manchmal auch nicht, Kopfhörer.
00:07:35: Aber ich glaube, darum geht es ja nicht.
00:07:37: Also es sind ja viel mehr als Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter von solchen Schäden betroffen, sondern es geht ja auch um das Alltägliche oder das Konsumieren.
00:07:45: Sie sagen es.
00:07:46: Meistens sind Menschen, die im leeren Arbeiten sensibilisiert bzw.
00:07:51: auch verpflichtet, einen Gehörschutz zu tragen.
00:07:55: Aber auch in unserer täglichen Umgebung, beim Musikhören, der Straßenlärm, beim Rasenmähen, all diese alltäglichen Dinge zu laut und zu oft genossen, können eben zu dieser Schwerhörigkeit führen.
00:08:09: Auch da wäre es wichtig, in bestimmten Situationen einen Gehörschutz zu verwenden.
00:08:13: Genau, auch wenn es nicht der Tätigkeit entspricht.
00:08:16: Eine Ursache würde ich Sie jetzt noch bitten zu ergründen.
00:08:21: Welche Rolle spielen denn Mittelohrenzündungen in der Kindheit vor allem?
00:08:26: Also Mittelohrenzündungen beeinträchtigen das Hören in der Akutphase, weil meistens das Mittelohr dann mit einer Flüssigkeit gefüllt ist und man ... wirklich schlechter Hör, das ist eine sogenannte Schalleitungsschwerhörigkeit, weil der Schall nicht weitergeleitet wird.
00:08:42: Träten diese Mittelohrenzündungen häufiger auf und werden dann vielleicht nicht behandelt, kann es natürlich auch so sein, dass das Mittelohr die Gehörknöchelchen angegriffen werden und im schlimmsten Fall sogar ein zu einer Störung des Innenohrs kommt und das sind häufig dann wirklich irreparable Schäden, die auftreten.
00:09:01: Also jede Hörstörung Egal durch welche Ursache, ist ganz wichtig, dass sie rasch ist, abgeklärt wird und auch dementsprechend behandelt wird.
00:09:10: Also ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen.
00:09:13: In meiner Familie gibt es eben zwei Fälle, wo in der Kindheit vermehrt Mitleueinzündungen aufgetreten sind, die teilweise zu spät behandelt wurden und das dann sogar dazu geführt hat, dass man diese Gehörknöchelchen künstlich nachgebildet einsetzen muss.
00:09:28: Also das ist etwas, womit quasi auch nicht zu Spaß ist.
00:09:34: Genau, es ist wie überall im medizinischen Bereich, ist Früherkennung und Behandlung essentiell.
00:09:42: Jetzt haben wir viel über Hören, Hörverlust und Schwerhörigkeit gesprochen, aber was ist denn normal?
00:09:49: Also wann muss ich mir den Gedanken machen?
00:09:53: Die Frage ist, was ist denn noch normal oder wann bemerk ich es denn?
00:09:57: Im Regelfall tritt eine Schwierhörigkeit, überhaupt eine Altersschwerhörigkeit ja nicht spontan auf, sondern das entwickelt sich über Jahre und Jahrzehnte.
00:10:07: Bis es der Betroffene dann wahrnimmt und auch wahrnehmen möchte, dass er das Radio lauterstellen muss, dass er den Fernseher lauterstellen muss, dass er den Gesprächen öfter nachfragen muss, vielleicht gar nicht mehr folgen kann und dann Antworten gibt, die überhaupt nicht ins Gespräch passen.
00:10:23: Spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre es dann notwendig, wirklich professionell abklären zu lassen, liegt eine Hörstörung vor, entweder zum HNO-Arzt gehen oder auch Besuch beim Hörakustiker, der einen professionellen Hörzest durchführen kann und gegebenenfalls dann zur medizinischen Abklärung zu einem HNO-Arzt weiter schickt.
00:10:44: Auf jeden Fall auch hier lieber früher gehen, als zu spät.
00:10:49: Entweder zum Hörakustiker eben oder zum HNO-Arzt.
00:10:53: gibt es jetzt einen Trick?
00:10:55: oder einen Tipp, den Sie uns geben können, wie ich selbst herausfinde, ob ich noch gut höre.
00:11:01: Also eine Möglichkeit, und das funktioniert mittlerweile schon sehr gut, sind Hörtest-Apps, die man sich ganz leicht aufs Handy, aufs Tablet runterladen kann und mit einem Kopfhörer wirklich einen durchaus aussagekräftigen Hörtest zu Hause ganz rasch und unkompliziert machen kann.
00:11:19: Oder wie gesagt, auch wenn man sich nicht sicher ist, kostenlos ein Hörtest für jeder Hörakustiker, jeder Haino-Arzt durch.
00:11:27: Was tut man jetzt, wenn man einen leichten Hörverlust bei sich oder auch bei jemandem, den man kennt, feststellt?
00:11:35: Ganz wichtig ist auch hier wieder die Abklärung, wodurch wurde die Hörstörung ausgelöst.
00:11:41: Und auch leichte Hörverluste gehören behandelt.
00:11:44: Behandelt kann auch sein, dass der HNO-Arzt ein Hörgerät verschreibt, auch bei einem leichten Hörverlust.
00:11:51: Weil es ganz wichtig ist frühzeitig damit zu beginnen, um nicht das Sprachverstehen zu verschlechtern.
00:11:56: Wir reden immer vom Hören.
00:11:58: Hören kann ich relativ rasch, Töne, Klinge, aber wirklich das Gespräch nicht verstehen.
00:12:04: Das ist ganz was anderes.
00:12:05: noch einmal und eigentlich wollen wir ja verstehen und dieses Sprachverstehen nimmt auch mit der Dauer einer Hörschädigung
00:12:14: ab
00:12:14: und kann auch dann kaum oder gar nicht mehr zurückgewonnen werden.
00:12:19: Warum?
00:12:21: Weil eben eine Schädigung der Hörsinneszellen passiert und in weiterer Folge das Gehirn einer gewissen Hörentwöhnung unterliegt.
00:12:30: Das quasi verlernt.
00:12:32: Genau,
00:12:33: dieses Hören verlernt und das ist nur ganz schwer, dieses verlernte Hören wiedergewinnen zu können.
00:12:41: Sie haben es vorher angesprochen, man sollte schnell handeln.
00:12:47: Kann es jetzt auch eine ganz banale Ursache haben, nämlich dass quasi sich im Laufe der Jahre Dinge im Ohr angesammelt haben, die vielleicht entfernt gehören?
00:12:57: Wenn niemand etwas reingesteckt hat von außen ins Ohr, dann ist es im Regelfall ein Ohrschmalzpropz, der unter Umständen nur das Ohr verschließt und zu einem deutlich verschlechterten Ohr natürlich führen kann.
00:13:09: Das ist die einfachste Möglichkeit, aber auch die gehört.
00:13:12: Ich spreche nämlich hier aus Erfahrung, dass man daran gar nicht denkt, dass man das mit den Wattestäbchen ja eigentlich oft verschlimmert.
00:13:20: Im Regelfall nicht machen sollte, weil man sehr häufig das Ohrschmalz immer weiter ins Ohr rein schiebt, anstatt es wirklich zu entfernen.
00:13:28: Sie haben es vorher angesprochen.
00:13:30: Wichtig ist es frühzeitig etwas zu tun, um den Hörverlust quasi möglichst hinaus zu zögern.
00:13:37: Lässt sich der Hörverlust aufhalten.
00:13:40: Auch hier ist es wieder abhängig von der Höherstörung, wo diese denn gelagert wird.
00:13:45: Wenn es aber eine altesbedingte Höherstörung ist oder eine Lärmschwerhörigkeit, die den Schaden im Innenarff verursacht, dann ist der Schaden da und aufhalten, in dem Sinn lässt er sich nicht.
00:13:59: Man kann ihn aber durch ... Es tragen eines Hörgeräts zum Beispiel sehr gut stabilisieren, dass er nicht noch weiter fortschreitet.
00:14:06: Und dieses, was Sie vorhin angesprochen haben, dieses Sprachvermögen, dass das Gehirn quasi nicht verlernt, Sprache zu deuten und Sprache tatsächlich zu verstehen.
00:14:16: Bleiben wir bei den Hörgeräten.
00:14:18: Welche Hörgeräte gibt es?
00:14:21: Welche unterschiedlichen Hörgeräte gibt
00:14:22: es?
00:14:22: Genau, eine ganz grobe Einteilung kann man sagen, es gibt im Ohr Hörgeräte bei diesen.
00:14:29: Im Ohrgeräten wird das gesamte Hörgerät mit der Elektronik im Gehörgang getragen.
00:14:35: Die zweite große Form sind die hinter dem Ohrhörgeräte, wo die Elektronik hinter der Ohrmuschel sitzt und der Schall dann in den Gehörgang zum Trommelfell weitergeleitet wird.
00:14:48: Diese Einteilung an Hörgeräten hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
00:14:53: Auf der einen Seite von Art und Grad.
00:14:57: der Hörstörung von anatomischen Gegebenheiten, aber auch von den Bedürfnissen, die der Hörgeräteträger hat.
00:15:04: Also zusammenfassend kann man sagen, nicht jede Art des Hörgeräts ist für jeden Hörschaden verwendbar oder auch anwendbar.
00:15:13: Genau so ist es, also dass es wirklich immer ganz individuell abzuklären, welches Hörgerät ist denn für mich und für meine Hörstörung das Optimale.
00:15:21: Vielleicht können Sie uns da einfach ein Beispiel geben, für wen das jetzt geeignet wäre, dieses Innenohrgerät.
00:15:28: Also die Erfahrung, die Sie als Hörakustiker gemacht haben die letzten Jahre.
00:15:33: Also natürlich möchte jeder, dass sein Hörgerät nicht gesehen wird.
00:15:36: Das ist ja nicht unbedingt etwas, das man gerne herzeigen möchte.
00:15:41: Besonders aber ist es natürlich so, dass jemand, der sehr stark schwitzt, der vielleicht draußen sehr viel unterwegs ist, eher zu einem Ihmohrhörgerät tendiert.
00:15:52: Besonders auch Menschen, die nicht Sonderlich positiv mit der Haarbracht ausgestattet sind, tendieren eher dazu einfach, weil es unsichtbarer ist.
00:16:02: Es hat aber auch natürlich Nachteile, ein Immorgerät zu tragen.
00:16:06: Im Ohr ist es warm, ist es feucht und die Elektronik kann dadurch rasch angegriffen werden als bei einem Gerät, das man hinter dem Ohr trägt.
00:16:15: Gibt es jetzt eine Art des Hörverlustes, wir haben ja vorhin schon besprochen, dass das Hören ja verschiedene Teile.
00:16:21: des Ohrs oder der Hörverlust verschiedene Teile des Ohrs betreffen kann, gibt es jetzt eine Hörschädigung, wo man das Innenohrgerät einfach nicht verwenden kann, wo sich es nicht eignet?
00:16:32: Also bei ganz starken Hörverlusten ist ein Imohrhörgerät in den wenigsten Fällen geeignet, weil die Verstärkung nicht dementsprechend aufgebracht werden kann.
00:16:43: Bei Menschen, die Tinnitus haben, wird eher ein hinter dem Ohr-Hörgerät empfohlen, weil der Gehörgang und das Ohr möglichst offen gehalten werden soll, um den Tinnitus nicht zusätzlich zu verstärken, aber sonst gibt es weniger Einschränkungen.
00:17:01: Genau, das heißt, zusammenfassen kann man sagen, dass es wirklich die schweren Erkrankungen sind oder die schweren Hörverluste, wo das einfach wenig sind oder nicht möglich ist, das einzusetzen.
00:17:12: Wir bleiben.
00:17:13: Bei den Hörgeräten, die Hörgeräte gelten ja wirklich als technische Meisterleistungen.
00:17:18: Sie haben ja eben sich nicht nur in den vergangenen Jahren technisch, aber auch optisch weiterentwickelt.
00:17:26: Und sie haben ja mit diesen Apparaten, die man, wenn man fern schaut und von früher noch kennt, also diese grau-beschenen Riesenapparate, haben sie ja nur noch wenig zu tun.
00:17:38: Meine Frage an Sie ist jetzt, warum ist denn die Hemmschwelle?
00:17:42: Trotz dessen, dass sich die auch optisch mittlerweile ganz gut etabliert haben, warum ist die Hemmschwelle so groß, sich eins machen zu lassen?
00:17:53: Das ist ein Thema, das mich als Hörgeräteakustiker immer ganz intensiv beschäftigt.
00:18:00: Es ist sicher so, dass es, wie Sie es angesprochen haben, in vielen Köpfen noch immer diese beige Banane ist
00:18:06: hinter
00:18:07: dem Ohr sitzt, die dann im schlechtesten Fall auch noch pfeift.
00:18:11: Und man es nicht tragen möchte.
00:18:13: Das heißt, es ist nach wie vor eine große Hemschwelle da, weil es als sehr unangenehm empfunden wird.
00:18:21: Natürlich ist es auch und besonders in unserer leistungsorientierten Gesellschaft möchte niemand eine Schwäche haben.
00:18:27: Und auch bei einer Hörstörung spricht man ja von einer Hörschwäche.
00:18:32: Und all das ist uns ein besonderes Anliegen, das aufzubrechen.
00:18:38: Es beginnt oft schon beim Wörding, deswegen versuchen wir auch nicht von einer Hörschwäche zu sprechen, sondern von der Hörstärke, die man messen muss und die man auch dementsprechend stärken sollte wieder.
00:18:50: Das ist interessant, weil wenn ich jetzt an die See schwäche ... Die ja tatsächlich auch eine Schwäche ist, hat sich das ja mittlerweile so etabliert, dass es schick ist, Brillen zu tragen.
00:19:01: Und auch viele Menschen mittlerweile eine Fensterglasbrille tragen, um optisch da irgendwie mitzumachen.
00:19:08: Also es wäre interessant, welche Entwicklung das Hörgerät oder die Hörgeräte noch nehmen könnten.
00:19:13: Was glauben Sie, wohin geht die Reise?
00:19:15: Also aktuell ist es ja wirklich so schon, dass die Hörgeräte auch vom Design und von der Größe wesentlich schöner und ansprechender geworden sind, dass ja auch viele Menschen diese Earpods tragen, die ja kein Hörgerät sind.
00:19:30: Das ist mittlerweile ja salonfähig geworden und ich denke schon, dass es in diese Richtung gehen wird und man Dinge im Ort trägt, die man vielleicht gar nicht mehr als Hörgerät Erkennt, es sind ja auch keine Hörgeräte mehr, sondern es sind ja wirklich multifunktionale Kommunikationsgeräte mittlerweile gewohnt.
00:19:47: Das geht auch richtig.
00:19:48: Also man kann ja mit Hörgeräten auch telefonieren, mit Bluetooth-Verbindungen, weil man muss sich das so überlegen, wenn jemand eben eine Hörschwäche oder keine mehr so große Hörstärke hat und sich dann das Handy immer ans Ohr halten muss, kann das ja, glaube ich, zurückkoppelungen führen?
00:20:05: Genau, das ist mit den... neuen Hörgeräten gar nicht mehr notwendig das Handy ans Ohr zu halten, sondern eben über eine Bluetooth-Funktion agieren die Hörgeräte wirklich auch als Freisprech-Einrichtung.
00:20:17: Das heißt, ich lasse mein Handy in der Tasche und kann trotzdem telefonieren, freisprechen und ich kann meinen Hörgerät auch mit dem Fernseher zum Beispiel über Bluetooth verbinden und braucht keine gesonderten Kopfhörer, sondern kann das wirklich übers Hörgerät bereits machen.
00:20:34: Also wirklich technische Meisterleistungen und wie Sie sagen auch auf einem Weg sicher auch gesellschaftlich zu etablieren.
00:20:43: Lassen Sie uns zurückkommen auf ein Thema, das wir vorhin besprochen haben, nämlich die Auswirkung des Hörsins auf das Gleichgewicht.
00:20:52: Wenn ich mich richtig erinnere, findet es in der Schnecke statt, oder?
00:20:56: Ganz genau unser Gleichgewichtsorgan sitzt in der Hörschnecke, ist zwar nicht direkt am Hörvorgang beteiligt, das ist aber das gleiche Organ.
00:21:08: Und dadurch kann es auch vorkommen, dass eine Hörstörung auch unser Gleichgewicht beeinträchtigt und es auch hier natürlich zu durchaus gefährlichen Situationen im Straßenverkehr kommen kann, stürzen.
00:21:24: Ja, ganz banal.
00:21:25: Aber wenn ich im Alter stürze und dann einen Oberschenkelhalsbruch habe, dann ist es ja so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann.
00:21:33: Genau so ist es.
00:21:35: Sie haben es vorher kurz erwähnt, die der Einfluss des Hörvermögens in Bezug auf Demenz oder anders gesagt kann eine verminderte Hörstärke auch zu Demenz führen.
00:21:50: Auch das ist mittlerweile über verschiedenste Studien.
00:21:53: nachgewiesen worden, dass verringerte Hörstärke wirklich Demenz fördern kann.
00:22:00: Auf der einen Seite, weil das Gehirn wesentlich weniger beansprucht wird.
00:22:04: Auf der anderen Seite, weil man sich sozial zurückzieht, weniger Kontakte knüpft und auch hier weniger gefordert wird.
00:22:14: Also ganz klar, ja, eine Hörschädigung kann in weiterer Folge zu einer Demenzerkrankung führen.
00:22:23: jetzt mal lange darüber gesprochen, wie Hörverlust entsteht und auch wie man damit umgehen sollte.
00:22:31: Ein einfacher Tipp, damit es gar nicht so weit kommt, damit wir das am besten alles gar nicht brauchen.
00:22:38: Also das einfachste wäre natürlich, wir haben es vorhin auch schon angesprochen, Lärm nach Möglichkeit zu vermeiden, sich Situationen sofern es möglich ist, gar nicht auszusetzen, wo es sehr laut ist.
00:22:51: Manchmal gibt es aber auch Situationen, wo man es gerne laut hat.
00:22:54: Ich gehe auf ein Konzert zum Beispiel, aber auch hier wäre es wichtig, einen Gehörschutz zu verwenden und es gibt ganz unterschiedliche Arten von Gehörschutz eben, ob ich den für meine Arbeit brauche, ob ich den bei einem Konzert brauche, wo ich ja nur leiser hören möchte, aber trotzdem den Klang der Musik genauso hören möchte, wie er wirklich ist.
00:23:15: Was würde sich da eignen?
00:23:16: Es gibt zum Beispiel einen angepassten Gehörschutz, der spezielle Filter hat.
00:23:21: die das Gehörte wirklich linear absenken, ohne irgendwelche Höhen zu verzerren.
00:23:27: Ja, weil ich habe jetzt spontan an diese Oro, also die aus Wachs, die man sich reinsteckt.
00:23:34: Und ich finde das grauenvoll, weil zu meinen wird das warm.
00:23:38: Und es ist auch das, dass es eine komplette, ja, komplettes Neus-Canceling ist.
00:23:43: Also man hört ja dann gar nichts mehr.
00:23:45: Genau, also rein für die Hörschädigung wäre es natürlich besser, ich ... steckt mir sowas ins Ohr, bevor ich überhaupt nichts reingehe.
00:23:52: Gut, aber dann
00:23:52: würde ich nicht aufs Konzert gehen.
00:23:53: Es gibt sehr
00:23:54: professionelle Lösungen mittlerweile, die hier wirklich ein tolles, höherer Leben ist, garantieren können.
00:24:00: Also das kann ich mir dann quasi auch anpassen lassen und das ist dann ganz individuell für mein Ohr gemacht.
00:24:08: Ja, dazu passt wahrscheinlich ganz gut die Weltgesundheitsorganisation.
00:24:12: Die geht nämlich davon aus, dass weltweit über eine Milliarde junger Menschen, also wir sprechen hier von einem Alter zwölf bis fünfunddreißig, bereits gefährdet sind, dass die Hörstärke abnimmt und ein Grund dafür ist, worüber wir vorgesprochen haben, dieses Musikhören mit den Kopfhörern.
00:24:32: Jetzt ist das etwas, das ja viele von uns machen.
00:24:35: Es ist ja nicht nur Musik, es ist soziale Medien, Videos, die man anschaut oder auch telefoniert.
00:24:42: Was gilt es denn da zu beachten, damit es bei uns gar nicht so weit dazu kommt, dass unser Order runterleidet?
00:24:49: Also auch hier ist es so wie bei vielen Dingen, die Dosis macht es aus.
00:24:55: Diese Kopfhörer können wirklich ... sehr hohe Lautstärken produzieren, die weit über hundert Dezibel bis zu hundert zehn Dezibel gehen.
00:25:04: Ganz kurz, hundert zehn Dezibel entspricht was ungefähr?
00:25:08: Also hundert zehn Dezibel entspricht ungefähr, wenn sie auf der Straße draußen sind und ein Lastwagen fährt direkt an ihnen vorbei, also wirklich sehr laut
00:25:18: ist.
00:25:19: Und das leisten aber diese Kopfhörer.
00:25:21: Jetzt wäre es natürlich optimal, die Lautstärke zu begrenzen.
00:25:24: Das kann man normalerweise tun.
00:25:26: dass diese nicht nicht lauter als Achtzig, Fünfund Achtzig Dezibel werden, weil das natürlich auch bei einer kurzen Einwirkdauer und wenn wir Hundertzehn Dezibel wieder ansprechen, sollte eine Tageszeit von fünfzehn Minuten nicht überschritten werden, mit dieser Lautstärke zu hören, bevor es zu einer Hörschädigung kommen kann.
00:25:47: Also, Lautstärke runter und dem Ohr auch pausen können.
00:25:51: Ja, also dieses permanente Beschallen auch mit hier ein bisschen Musik, dort ein bisschen telefonieren und dann noch schnell irgendwelche Videos checken.
00:26:00: Also hier auch eben, wie Sie sagen, dem Ohr und auch dem Gehirn eine Pause gönnen, oder?
00:26:05: Weil wenn Sie, wie Sie vorher erwähnt haben, das Hören ist auch anstrengend.
00:26:08: Also ich glaube, das ist ja das, was wir irgendwie oft vergessen, dass unser Gehirn da ja Großes leistet, ne?
00:26:13: Ganz, ganz richtig.
00:26:14: Sie sagen, das Hören ist sehr anstrengend und ... je länger ich im Laufe eines Tages höre, umso mehr Lautstärke benötige ich auch.
00:26:23: Man merkt es am Abend vielleicht, wenn man mit dem Auto heimkommt und das Radio an ist und ich steige in der Früh ein, denke ich, wow, das ist laut jetzt.
00:26:31: Am Abend war es aber gerade angenehm und das ist diese Höhermütung, die im Laufe des Tages eintritt und die natürlich auch unser Gehirn verarbeiten muss.
00:26:42: Herr Rospore, ich durfte in der letzten halben Stunde auch sehr viel verarbeiten.
00:26:47: Danke für die vielen Tipps auch, dass Sie dem einen oder anderen Mut gemacht haben, dass es ja ganz einfach ist, etwas zu tun und der Weg entweder übers Handy führt zur nächsten App oder zum Hörakustiker oder HNO des Vertrauens.
00:27:03: Ich bedanke mich bei Ihnen.
00:27:05: Vielen Dank, dass ich bei Ihnen zu Gast sein durfte.
00:27:07: Ja, in der nächsten Episode von Höhrenswert, die besonders höhrenswert sein wird, geht's ums Thema Osteoporose, also den Knochenbruch.
00:27:15: Die ist zu hören und zu sehen ab dem achtundzwanzigsten November.
00:27:20: Ja, das war Hörenswert der Podcast der österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuzer.
00:27:25: Mein Name ist Denise Seifert und die ganze Folge zum Nachhören und Weiterleiten, die findest du auf der Homepage unter www.oeggkat-podcast und überall, wo es Podcast gibt.
00:27:38: Wir freuen uns auf Kommentare und Likes.
00:27:41: Und wenn du keine weitere Folge verpassen möchtest, dann abonnierst du einfach Hörenswert.
00:27:46: Ich freue mich aufs nächste Mal und wünsche dir bis dahin alles Gute.
00:27:49: und vor allem viel Gesundheit.
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